Der
Fellerstock
Karl Feller-Sahli
(1842-1905) erwarb das Landgut, das damals noch «Tscharnergut»
genannt wurde, im Jahre 1877. Feller war der Verfasser des Gemeindeplanes
von 1878, der wertvolle Angaben über die Flurbezeichnungen in der
Gemeinde Bümpliz enthält. Er spielte im Leben des Dorfes eine
bedeutende Rolle.
Der Fellerstock, ursprünglich als schlichtes Landhaus vermutlichIich
durch Viktor von Erlach (1648-1730) erbaut, war in der Folge im Besitze
verschiedener Berner Patrizierfamilien. Bis gegen Ende des letzten Jahrhunderts
wurden die Campagne und das dazugehörende Landgut als Tscharnergut
bezeichnet. Diese Bezeichnung lebt im Namen der ersten Bümplizer
Grosssiedlung der Nachkriegszeit weiter.
1855 liess die damalige
Besitzerin, Marie Ninet, Herrschaftshaus und Umgebung neu gestalten. Ein
Obergeschoss wurde auf den Parterre-Bau aufgesetzt und mit einem Walmdach
versehen. Die Eingangsfront wurde mit einem toskanisch anmutenden Säulenperistyl
neu gegliedert, die zum Teil heute noch bestehende Parkanlage in der Art
englischer Gärten gestaltet. Zwei
prächtige Alleen führten vom Haus gegen die Bümplizstrasse
und aufs freie Feld bis gegen die Murtenstrasse. Ein Gutshof mit ausgedehnten
Feldern ergänzte die ganze Anlage.
1877 hat der Geometer
Karl Feiler den Wohnstock zusammen mit dem Landgut erworben. Seither spricht
man in Bümpliz vom «Fellerstock» bzw. vom Fellergut.
Bis ins Jahr 1968 war das Landgut im Besitz der Familie Feller. Durch
die Stadt Bern erworben, schien es zuerst, als müsse der Wohnstock
einem modernen Schulhausbau weichen. Nachdem der Abbruch bereits vorbereitet
war, konnte in letzter Minute durch eine Aktion verschiedener
Kreise aus Bümpliz erreicht werden, dass das ganze Vorhaben neu überdacht
wurde. Die letzten Besitzer halfen durch einen namhaften Beitrag, die
Erhaltung und Renovation des schmucken Baues zu sichern.
Durch einen Umbau konnten die geplanten Schulzimmer, ein Singsaal im Dachgeschoss
und ein Kellertheater in den Räumen des ehemaligen Herrschaftshauses
untergebracht werden.
Der Fellerstock bildet
den grünen Innenraum des 1969-74 als letzte Bümplizer Grosssiedlung
erstellten "Fellerguts". Die Situation darf als herausragendes
Beispiel für die Integration historischer Bausubstanz in die Grünplanung
von Neuüberbauungen gelten.
Wir verlassen den
Fellerstock durch das grosse Tor an der Nordseite und gelangen auf die
Abendstrasse. Gleich links geht es zur Heimstrasse (bekannt aus Funk und
Fernsehen). Versichern Sie sich vor Ort, dass das Quartier um die Heimstrasse
eines der schönsten und attraktivsten Wohnquartiere der ganzen Stadt
Bern ist.
Unseren Rundgang setzen
wir in der entgegengesetzten Richtung fort (also rechts). Gehen Sie anschliessend
links über die Brücke der Abendstrasse.
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