Planung Rehhag
Naturschutz und Naherholung statt Bauschuttdeponie
31. Januar 05

Die SP Bümpliz Bethlehem wehrt sich in einem Mediencommuniqué gegen die Absicht, in der Rehhaggrube eine Deponie einzurichten. Im vom Berner Stimmvolk am 24. November 2002 beschlossenen Zonenplan Rehhag sei der Bevölkerung ein Naturschutzgebiet im Umfang von 5 ha in Aussicht gestellt worden, wenn sie gleichzeitig der ansässigen Ziegelei zeitlich und räumlich klar definierte wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten eingeräumt würde.

Unmittelbar nach dem Volksentscheid stellte der Betrieb jedoch die Backsteinproduktion ein. Die Bevölkerung ist seinerzeit dem flammenden Appell des Gemeinderates gefolgt und wartet heute noch immer auf das in Aussicht gestellte Naherholungsgebiet und die adäquate Unterschutzstellung der nachgewiesenermassen sehr hohen Naturwerte in der Rehhag.

Trotz einer im Juli 2003 vom Stadtrat überwiesenen Motion, welche das Errichten einer Bauschuttdeponie in der Rehhag explizit ausschliesst (der Gemeinderat selbst hat den entsprechenden Motionspunkt zur Annahme empfohlen), werde nun in der Rehhag offenbar eine Inertstoffdeponie geplant.



Die Regionale Abbau- und Deponieplanung sieht in der Rehhag eine Bauschuttdeponie vor. Nach Ansicht der Quartierkommission Bümpliz-Bethlehem ist nur eine zeitlich und räumlich klar begrenzte Ablagerungsstätte für sauberen Aushub (keine Deponie im Sinne der Techni­schen Verordnung für Abfälle) im Rehhag denkbar, so­fern sicherge­stellt wird, dass das Naturschutzgebiet im Umfang von 5 ha und die Freizeit- und Erholungs­nutzungen (gemäss Botschaft zur Volksabstimmung zu Pla­nung Rehhag vom 24. November 02) realisiert werden. In der Zwischenzeit hat sich gezeigt, dass die Naturschutzorganisationen keine grundsätzlichen Einwände gegen eine teilweise Auffüllung der Grube mit sauberem Aushubmaterial haben, sofern die Ziele des Naturschutzes konsequent umgesetzt werden. Ein sinnvoller Kompromiss scheint mit einem Ablagerungsvolumen von rund 500'000m3 möglich.

Eine Deponie im Sinne der TVA könne jedoch laut SP Bümpliz-Bethlehem keinesfalls in Frage kommen.

Bauschuttdeponien würden grundsätzlich nur von jenen Bauherrschaften beansprucht, welche sich modernen Recyclingtechniken verschliessen und den unökologischen Weg des geringsten Widerstandes, nämlich den der Deponie, beschreiten. Diese Politik dürfe durch die Stadt Bern, welche sich klaren ökologischen Grundsätzen verpflichtet habe, keinesfalls unterstützt werden.

Geht man von einem sinnvollen Ablagerungsvolumen von 500'000m3 (verdichtet) aus, so ergibt das laut SP ein effektive Kapazität von rund 650'000m3 (Verdichtungsfaktor 1.3). Bei einem Marktwert des Ablagerungsvolumens von ca. Franken 11/m3 (unverdichtet) ergäbe dies einen planerischen Mehrwert von über 7 Mio. Franken. Die Mehrwertabschöpfung habe in Form von Landübertragung (namentlich des Naturschutzgebietes) an die Stadt zu erfolgen.

Die SP Bümpliz-Bethlehem verlangt von den obersten Planungs- bzw. Abfallverantwortlichen der Stadt, dass sie dem Volkswillen, dem parlamentarischen Auftrag so­wie den ökologischen Grundsätzen der Stadt Bern die nötige Nachachtung ver­schaffen und die Planung einer Deponie unverzüglich einstellen.

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Informationen zur Planung Rehhag

Quartierkommission